Float-Glas ist ein einfaches Glas, das deshalb auch Flachglas (Einfachglas) genannt wird. Es wird im sogenannten Floatprozess bzw. Floatglasverfahren gefertigt. Dies ist ein fortlaufender Prozess ohne Ende, bei dem die Glasschmelze auf ein Zinnbad geleitet wird, worauf das leichtere Glas schwimmt um sich auszubreiten (daher der englische Begriff "to float" = schwimmen, schweben, treiben). 95% aller Flachgläser werden heute in diesem Floatprozess hergestellt. Damit ist planes, durchsichtiges, klares oder gefärbtes Floatglas mit asolute planparallelen Oberflächen das meistverwendete Bauglas. Durch die absolut plane Oberfläche lässt sich Floatglas ideal zu Verbundglas weiterverarbeiten.

 

Eigenschaften von Floatglas

  • nahezu vollkommene Freiheit von Blasen, Einschlüssen und Schlieren
  • hohe Lichtdurchlässigkeit
  • Temperaturwechselbeständigkeit von rund 40 Kelvin/K
  • gute Wasser- und Laugenbeständigkeit
  • Gewicht von etwa 2,5 Kilo/m2 und je Millimeter Glasdicke
  • 4 mm dickes Floatglas hat einen Ug-Wert von 5,8 W/m2K

 

Fensterglas wird ständig weiterentwickelt und optimiert

Fenster mit tatsächlich nur einer einzelnen Scheibe (Einfachverglasung im engeren Sinne) werden heute nicht mehr verbaut und bieten kaum Wärme- und Schallschutz. In Neubauten sind einfache Flachglasscheiben daher auch nicht zulässig. In Altbauten gibt es Möglichkeiten Einfachfenster zu erhalten und die Isolierung zu verbessern. Bei historischen denkmalgeschützten Gebäuden kann durch den Austausch alter oder defekter (Float-)Glasscheiben gegen neues Floatglas (leicht welliges Glas, vorgespannt) auf der Außenseite die Optik des Originalfensters erhalten werden.

Aber auch für relativ "neue" Fenster kann sich der Glastausch mehr als lohnen, denn Floatglasscheiben sind in den bisherigen Funktionen verbessert, oder neue Funktionen hinzu gekommen als im Vergleich des Bestandglases. Zum Beispiel gelten Fenster mit Isolierfunktion, die vor 1995 verbaut wurden, heute als technisch überholt. Neue Isolier-Floatgläser dämmen bis zu dreimal besser, als solche alten "Isolierglas-" Versionen. Insofern macht der Austausch alter Glasscheiben nicht erst dann Sinn, wenn die Scheibe defekt ist, sondern auch um die Wohn- und Lebensqualität zu verbessern.

Neue oder optimierte Funktionen von Fenstergläsern

  • Isolierendes Fensterglas
    (Schichtsysteme Zwei-, Dreifachverglasungen mit Gasfüllung oder Vakuum)
  • Sonnenschutz-Fensterglas
    (beschichtet mit speziellem Farbstoff)
  • Sicherheitsglas und Panzerglas
    (besonders Dick, Schicht aus Kunststoff im Verbund)
  • Oberflächenbehandeltes Fensterglas
    (für Sichtschutz oder Design-Gläser)
  • Spezielle Fensterglas-Arten
    (Brand-, Schall- und Windschutz, Glas mit selbstreinigenden Eigenschaften, oder auch "intelligentes" Glas mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit)

 

Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung und zum Einsatz von Floatglas

Heute werden kaum noch einzelne Floatglas-Scheiben als Verglasung verbaut. Im Neubau setzt man insbesondere bei Verglasungen an Fenstern, Türen und Fassaden stattdessen auf sogenannte Mehrfachverglasungen (2fach- oder 3fach-Verglasungen) – die aus mehreren Floatgläsern gemacht sind.

Denn Floatgläser lassen sich dank ihrer planparallelen Oberflächen optimal zu sogenannten Verbundgläsern (VG) weiter verarbeiten, die in Abhängigkeit der Produktionsweise auch als Sicherheitsglas (SG) zum Einsatz kommen können.

Ganz gleich, ob Fenster mit Alarmgläsern, Schall- oder Brandschutzglas oder Fenster mit besonders guten Wärmedämm-Eigenschaften – sie alle können auf wie oben beschrieben hergestelltem Floatglas basieren. So lassen sich auch Spiegel aus hochwertigem Floatglas anfertigen, indem man dort chemisch eine Silberschicht aufbringt, die von mehreren Deckschichten geschützt wird.